Film, Schauspiel und Sprachförderung

Gemeinsames Filmdrehen ist schwierig, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht. Das Handbuch und die Website sprachfoerderung.eu bieten praxiserprobte Methoden für die filmische Arbeit mit internationalen Gruppen.

“Spiel-Film-Sprache” ist das gedruckte Produkt aus einem langjährigen Erprobungsprozess. Die Themenbereiche Filmbildung, Schauspielpädagogik und Sprachförderung gehen hier einen gemeinsamen Weg und bieten viele praktische Ansatzpunkte und Übungen für die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Ergänzt wird das Buch durch die Website sprachfoerderung.eu. Hier werden einzelne Methoden durch Bilder, Prozessvideos und Produkte von Jugendlichen zusätzlich veranschaulicht.

Beispiel “Ein Zwerg und ein Riese begegnen sich“.

“Der Ansatz ‘Film- und Theaterpädagogische Sprachförderung’ nutzt gezielt das motivationale und kommunikative Potenzial, das der gestalterische Umgang mit Film und Theater für den Erwerb der Fremd- oder Zweitsprache Deutsch bietet. Hintergrund ist der ‘gebrauchsorientierte Ansatz’, der davon ausgeht, dass sich eine Fremdsprache in sinnhaften und ungezwungenen Anwendungskontexten am besten erwerben lässt.”

Alleinstellungsmerkmal des Buchs gegenüber der Website sind die einführenden Theoriekapitel zu den drei Themenbereichen Sprachförderung, Filmbildung und Schauspielpädagogik sowie die Zusammenstellung von sechs didaktisch aufgebauten Übungsreihen mit unterschiedlichen Zielsetzungen.

Filmbildung

Das Buch und die Website bieten spannende und spielerische Einstiege in die Filmproduktion. Auch ohne theaterpädagogischen Anspruch und in sprachlich homogenen Gruppen lassen sich die Übungen einsetzen, um zum Beispiel filmästhetische Mittel kennenzulernen oder zu erfahren, welche Aufgaben es am Set gibt, wie man eine gute Geschichte entwickelt oder den Dreh vorbereitet und wozu zum Beispiel der Schnitt gut ist.

Schauspielpädagogik

Wer einen Spielfilm dreht, braucht Schauspieler. Die Übungen im Bereich Schauspielpädagogik zielen darauf ab, authentisch vor der Kamera spielen zu können. Doch auch ohne das Ziel einen Film zu drehen, helfen die Übungen der Gruppe zusammenzufinden, Selbstvertrauen aufzubauen und Kreativität zu entwickeln. Die Übungen können mit und ohne sprachförderndem Ziel eingesetzt werden.

Sprachförderung

Sprachförderung bedeutet in diesem Kontext nicht Vokabeln und Grammatikregeln zu lernen. Es geht darum, sinnvolle und motivierende Sprechanlässe zu schaffen. Zum Beispiel durch das Ziel, gemeinsam einen Film zu produzieren. Die verschiedenen Aufgaben von der Entwicklung der Geschichte, über den Dreh bis hin zu Schnitt und Nachvertonung bieten hier zahlreiche Sprachanlässe und stoßen Aushandlungsprozesse an, die sprachlich gelöst werden. Doch auch das Experimentieren mit Sprache und der Sprachvergleich stellen eine wichtigen Teilbereich des Sprachlernansatzes dar.