Politische Bildung und Medien

Die jährliche Fortbildungstagung der Medienfachberatung immer im Frühjahr

Das Internet wird zunehmend zu einer Schaltstelle im politischen Handeln – auch bei Jugendlichen.

Ein Klick auf den „Gefällt mir“-Button kann nur eine flüchtige Stellungnahme sein, aber auch Ausdruck einer wohldurchdachten politischen Äußerung. Das Web bietet eine Vielzahl an Gelegenheiten von politischer Beteiligung. Um alle Jugendlichen an diesen Möglichkeiten teilhaben zu lassen, ist Medienbildung von zentraler Bedeutung. Jugendliche dabei anzuleiten, die neuen medialen Möglichkeiten im Sinne ihrer Interessen zu nutzen, ist eine der großen Herausforderungen für die Medienpädagogik der nächsten Jahre.

Gerade Jugendliche sind vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels mit vielfältigen Unklarheiten konfrontiert. Es ist eine zentrale Aufgabe der Pädagogik, ihnen zu ermöglichen, ihre eigenen gesellschaftlichen und politischen Interessen zu entwickeln und einzubringen. Die Medien können hierbei die Rolle eines Katalysators spielen. Gelingt es, junge Menschen zu motivieren, sich mit ihrem Medienhandeln stärker in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen, gelingt es gleichzeitig neue Partizipationsmöglichkeiten zu eröffnen. So könnte die Demokratiebildung auf eine neue Stufe gehoben werden.

Die Bildung eines politischen Bewusstseins durch Demokratielernen fördert die Identifikation mit dem Gemeinwesen und dessen Institutionen. Sie schafft außerdem soziale sowie gesellschaftliche Integration.

Im Rahmen der Fortbildung gehen wir der Frage nach, welche Rollen Medien in der politischen Bildung zukommt und mit welchen Methoden „Demokratiebildung“ mit Medien vermittelt werden kann. In den Workshops zeigen wir auf, wie aktive Medienarbeit im Kontext politischer Bildung gestaltet werden kann.

Panel-Angebot

Auf Social Media Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube & Co aber auch in privavten Chaträumen innerhalb von Messenger-Diensten werden Jugendliche immer mehr mit Desinformationen und Verschwörungserzählungen konfrontiert. Diese verbreiten sich schnell über die sozialen Medien und haben insbesondere in Krisenzeiten (Pandemie, Krieg etc.) einen großen Zuwachs bekommen. Im Workshop erproben und diskutieren wir gemeinsame die niedrigschwellige Methode „Fake or Real“, welche Kinder- und Jugendliche im Hinblick auf Desinformationen sensibilisiert und vom Medienzentrum Parabol speziell für die offene Tür der Kinder- und Jugendeinrichtungen entwickelt wurde.

Paula Ludwig / Sonja Breitwieser, Medienpädagoginnen

Computerspiele sind heutzutage ein essenzieller Teil unserer mediatisierten Welt. So wie andere Medienformen haben auch Games und deren Inhalte einen Einfluss auf unser Weltbild und Demokratieverständnis. In diesem Zusammenhang finden Computerspiele immer mehr Anklang in der politischen Bildung. Nicht zuletzt deshalb, weil sie mit ihrem interaktiven Charakter demokratische Grundprinzipien oder politische Bildungsprozesse auf besondere Art und Weise erlebbar machen. Im Workshop werden einige Spiele und methodische „Best Practice“ Beispiele vorgestellt. Das aktive Ausprobieren von einzelnen Tools und Spielen soll ebenfalls im Rahmen des Panels ermöglicht werden.

Florian Seidel / Medienpädagoge, Leitung Jugendmedienzentrum Connect

Vorstellung der Plattform BGL360grad – digitale Jugendarbeit im Berchtesgadener Land, Erfahrungsbericht und Praxisaustausch. Nicht die Webseite steht dabei im Mittelpunkt, denn es geht nicht darum, eine Webseite zu betreiben, sondern ein päd. Konzept umzusetzen. Die Plattform steht eingebettet im Gesamtkonzept der Jugendarbeit im Berchtesgadener Land und ist Pilotprojekt, um eine Basis für Jugendliche zu schaffen, die in ihrer Gemeinde keinen eigenen Jugendtreff oder jugendspezifische Angebote nutzen können. Unter dem Label DemocracyLab_BGL setzt der Landkreis eingebettet in BGL360 Partizipation mit Medien um. Damit stehen die Bedarfe der Jugendlichen im Mittelpunkt, aber auch der Blick ist auf das Schöne gerichtet, was bereits existiert und ein positives Lebensgefühl stärkt.

Danilo Dietsch / Q3.Quartier für Medien. Bildung.Abenteuer

Verschwörungen klingen oft absurd, dennoch schenken viele ihnen Glauben. Warum ist das so? Wie können wir verhindern, auf sie hereinzufallen? Anhand des Projekts „Das kann kein Zufall sein?!“ des Jugendmedienzentrums Connect zeigen wir exemplarisch, wie (medien-) pädagogische Arbeit zu Verschwörungstheorien aussehen kann. Neben praktischen Übungen gibt es Tipps, wie wir mit Verschwörungsgläubigen ins Gespräch kommen und Angehörige stärken können.

Ulrike Biella, Medienpädagogin

Material

PANEL 1 “Fake or Real”

Fake or Real (Radikalisierungsprävention Stadt Nürnberg & Parabol) buchen:
https://parabol.de/projekte/alle-projekte/einzelseite/fake-or-real

Fake or Real Klammeraktion:

Fake or Real Instagram-Quiz:  https://padlet.com/parabol/fake_real_insta_quiz

Greenscreen: https://greenscreen.parabol.de

 Weitere Methoden (inkl. Photoshop or Real) im Rahmen von Isso!

https://padlet.com/parabol/isso-methodensammlung-2yc9bllb1qzrgx1m

Fake News selbst produzieren:
https://padlet.com/sonja_breitwieser/fake_aufgaben

 Künstliche Intelligenz:

 

Panel 2 „Politische Bildung mit Games“ mit Florian Seidel vom Jugendmedienzentrum Connect

Panel 4 „Medienprojekte zu Verschwörungstheorien“ mit Ulrike Biella vom Judenmedienzentrum Connect