Inklusiv gedacht: Apps, Aktionen und Tipps

In unseren Newslettern ‚Kreative-Klicks‘ tauchen viele Apps auf, die sich auch für Kinder- und Jugendarbeit im inklusiven Setting sehr gut eignen. Je nach Setting, Alter der Kinder und den unterschiedlichen Arten von Beeinträchtigungen sollten natürlich Aktionen, Projekte und das Arbeiten mit verschiedenen Apps unterschiedlich begleitet werden. Es ist möglich mehr oder weniger niederschwellig zu arbeiten und den Schwierigkeitsgrad an die Zielgruppe anzupassen. Zudem ist es an den pädagischen Fachkräften zu entscheiden, welche Aktionen und Art und Weise der Arbeit als geeignet gelten. Auch die hinzugefügten Altersangaben gelten hier eher als grobe Richtlinie anstatt einer strikten Vorgabe. Für einen allgemeinen Überblick an Apps, haben wir hier die besten Tipps nochmal für euch gesammelt.

ein Tipp vorab

Oft hilft es, die Möglichkeiten und Freiheiten in einem Projekt erstmal sehr stark zu beschränken, um das Ziel des Projektes klar zu machen: Bei einem Trickfilm beispielsweise ist es besser, im ersten Versuch sehr viel vorzugeben, und so den Aha-Effekt bei den Teilnehmenden zu erzeugen. Im weiteren Durchlauf können sie dann mehr und mehr eigene Ideen einbringen. Außerdem ist es bei mehreren Teilnehmden sinnvoll, die Aufgaben aufzuteilen (Trickfilm: Basteln, Fotos machen, Figuren und Kulisse bewegen,…).

Stop Motion

Unsere erste App- Empfehlung ist die App „StopMotion“ der Firma Cateater. Diese ist kostenlos für Apple und Android-verfügbar, in der Bezahl-Version bzw. per In-App-Kauf gibt es ein paar tolle zusätzliche Funktionen. Ihr könnt damit ganz einfach kleine Trickfilme produzieren. Hier mal eine kleine Kostprobe, mit unserem hungrigen Hausschaf.😊

Spezial: Wir zeigen euch in einem Tutorialvideo, wie mit dieser App auch Zeitraffervideos gelingen, z.B. von einem schmelzenden Eisblock oder rasenden Wolken am Himmel. Die App bekommt ihr für Android und iOs kostenlos, in der Bezahl-Version bzw. per In-App-Kauf (ca. 6 €) gibt es ein paar tolle zusätzliche Funktionen. Als Richtlinie wird ein Mindestalter von 5 Jahren angegeben.

Comic Life

Mit der App Comic Life (Android und iOS, ca. 5€) könnt ihr ganz einfach Bildergeschichten im Comic-Stil erstellen: aus Fotos mit echten Menschen, Spielfiguren oder selbst gezeichnete Bilder. In der App gibt es viele Vorlagen, die man dann noch anpassen kann. Die Anordnung der Bilder und den Bildausschnitt könnt ihr direkt in der App einstellen, natürlich Sprechblasen, Texte und coole Überschriften hinzufügen. Das Ergebnis steht euch als PDF oder JPG zur Verfügung oder ihr druckt es direkt aus. Ein gutes Tutorial haben wir auf YouTube gefunden – das ist zwar nicht für die aktuelle Software-Version, aber das meiste stimmt noch. Für 30€ gibt es übrigens auch eine Version für Windows und Mac. Als Richtlinie wird ein Mindestalter von 5 Jahren angegeben.

Draw your game

Mit der App DRAW YOUR GAME könnt ihr ein eigenes Computerspiel mit Filzstiften zeichnen! Die App gibt es für iOS und Android, sie ist kostenlos, hat allerdings InApp-Käufe.

Gerade für ältere Kinder und Jugendliche ist es total spannend, eigene Levels zu entwerfen und dann zu spielen. Für die ganze Familie ist es ein interessantes Experiment, gemeinsam beim zeichnen und spielen kreativ zu werden und sich über die selbst gemalten Spiele zu auszutauschen. Als Richtlinie wird ein Mindestalter von 4 Jahren angegeben.

 

 

Geräusche-Rätsel

Ohren spitzen! Das Einschenken von Limo in ein Glas klingt ganz anders als Tee in eine Tasse zu schütten – probiert es mal aus! Wir sind umgeben von Geräuschen, die wir normalerweise gar nicht so bewusst wahrnehmen. Deshalb laden wir euch ein, mal mit Geräuschen zu experimentieren:

Eine einfache Aufnahme- oder Sprachmemo-App ist sicher schon auf dem Smartphone vor-installiert. Macht eine Wanderung durch eure Wohnung und sammelt Geräusche! Denn gerade Tonaufnahmen kann man auch gut zuhause machen. Dann könnt ihr gegenseitig erraten was ihr so eingefangen habt. Und ihr könnt natürlich auch eure eigene Stimme einfach mal aufnehmen und anhören. Huch – warum klingt die eigentlich so komisch? Das liegt daran, wie die Stimme entsteht: durch Schwingungen der Stimmbänder. Diese übertragen sich auch „von innen“ an das eigene Ohr, allerdings mit einer anderen Übertragungsfrequenz als über die Luft. Dieses komische Gefühl hat also jede und jeder bei sich selbst – aber wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann ist es nicht mehr so schlimm. Eine andere App, die sich gut für Geräusche-Rätsel oder -Geschichten eignet ist ‚Keezy‘. Hier können verschiedene bunte Felder mit unterschiedlichen Tönen belegt und dann wieder abgespielt werden. Als Richtlinie wird ein Mindestalter von 4 Jahren angegeben.

Themenbezogenes Fotografieren

Allein mit einer Kamera lassen sich viele kleine Aktionen starten. Habt ihr euch denn schonmal Gedanken über die unterschiedlichen Perspektiven beim Fotografieren gemacht. Das gleiche Motiv wirkt ganz anders, wenn man es von hoch oben fotografiert (Vogelperspektive) oder von ganz weit unten (Froschperspektive).

Aber es geht noch mehr: auch Abenteuer auf dem Fußboden solltet ihr mal ausprobieren. Dabei werden alle Gegenstände auf dem Fußboden ausgebreitet, so dass Schwerelosigkeit, Fliegen, Tauchen und Surfen ganz einfach wird! Bei der erzwungenen Perspektive spielt der Größenunterschied der Motive eine Rolle: Etwas relativ Kleines im Vordergrund, etwas Großes im Hintergrund. So könnt ihr ein Verkehrsschild mit zwei Fingern „greifen“ oder ganz einfach auf einer Wasserflasche balancieren. Wichtig ist, dass dabei beide Motive möglichst scharf sind – dann wirkt der Effekt richtig gut!

Auch die Panoramafunktion bietet spielerische Möglichkeiten. Beispielsweise kann man sich mit Hilfe eines Fotografen gleich mehrmals auf ein Foto zaubern. Wie dieser Trick mit der PANORAMA-Funktion funktioniert, das zeigen wir euch in einem Tutorial-Video. Probiert es einfach mal aus!

Viele weitere Tipps für gute Fotos findet ihr bei den Kamerakindern. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fotosafari durch die Wohnung? Sucht euch ein Motto und geht auf die Suche nach den passenden Motiven (sowie im Bild auf Lächel-Safari). Oder ihr nehmt euch ein Wasserglas und fotografiert durch das Wasser hindurch? Der Fantasie sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.

Und noch ein kleiner Tipp: Bei sehr kleinen Kindern eignet sich die App „Kinderleichtkamera“ auf Tablet und Smartphone (nur für IOS). Kinder können hier ganz normal Fotos machen, haben aber keinerlei anderen Zugriff auf das technische Gerät.

 

Falls es Fragen zu einzelnen Apps oder zur Durchführung von Aktionen gibt, steht die Medienfachberatung für den Bezirk Mittelfranken gerne zur Verfügung: lutz@medienfachberatung-mfr.de oder lutz@parabol.de.

 

Bleibt gesund und munter! Das Team des Medienzentrums Parabol und der Medienfachberatung für den Bezirk Mittelfranken wünscht euch viel Spaß beim gemeinsamen Ausprobieren!