ABGESAGT! Interkulturelle Perspektiven auf die Medienarbeit

Im Zentrum der Fortbildungstagung steht die Auseinandersetzung mit verschiedenen Zugängen zur Medienpädagogik in anderen Ländern und welche Anregungen sich für die medienpädagogische Arbeit vor Ort daraus ableiten lassen.

  • Dienstag, 30. APRIL 2024

  • 09.30 Uhr – 16.45 Uhr

  • Jugendmedienzentrum Connect, Theresienstr. 9, Fürth

  • 20€ (inkl. Tagungsgetränke und vegetarischem Mittagessen)

  • Anmeldeschluss: 22. April 2024

Der Prozess der Globalisierung wird durch das Internet wesentlich vorangetrieben.
Das liegt unter anderen daran, dass schon bei der Entstehung des Internets Globalisierung eine entscheidende Rolle spielte. Schon die ersten Teilnetze waren international ausgelegt. Universitäten auf der ganzen Welt kommunizieren bis heute auf diese Weise. Somit ist für eine ganzheitliche Medienpädagogik eine internationale Perspektive unabdingbar.

Um Medienpädagogik international einzuordnen zu können, bedarf es der Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven und einer damit verbundenen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten einzelner Länder. Der Blick über die eigenen Grenzen kann helfen Entwicklungen besser einordnen zu können, Anregungen für die Arbeit vor Ort zu erhalten und vielleicht auch mehr Gelassenheit bezüglich der rasanten technischen Innovationen im Medienbereich zu entwickeln.

9.30 Uhr: Ankommen mit Kaffee und Brezen

9.45 Uhr: Begrüßung
Christian Löbel, Vorsitzender des Bezirksjugendrings Mittelfranken, und Sebastian Fischer, Leiter der Abteilung Jugendarbeit in Fürth

10.00 – 12.00 Uhr: Input

12.00 Uhr: Mittagspause bei vegetarischem Essen

12:45 Uhr– 14:15 Uhr: Panel-Phase I

14:30 Uhr– 16:00 Uhr: Panel-Phase II

16.00 Uhr – 16.45 Uhr: Präsentation der Produkte und Abschlussrunde

Inputs am Vormittag

Medienpädagogik im Zeitalter der Globalisierung: Herausforderungen und Chancen für die offene Kinder- und Jugendarbeit

Florian Seidel, Sozial- und Medienpädagoge, Leitung des Jugendzentrums Connect, Fürth

Der Vortrag geht auf Herausforderungen und Chancen einer globalisierten Gesellschaft ein und deren Auswirkungen auf die Medienbildung mit Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen des Internationalen Fachkräfteaustausches der Kinder- und Jugendhilfe zwischen Japan und Deutschland, an dem das Jugendmedienzentrum Connect 2023 teilgenommen hat, werden verschiedene medienpädagogische Ansätze beleuchtet und gegenübergestellt. Ziel ist es, die erlangten Erkenntnisse und gewonnenen Erfahrungen zu vermitteln und Potenziale für die eigene pädagogische Arbeit aufzuzeigen.


Digitale Internationale Jugendarbeit  – Chancen, Herausforderungen und Gelingensbedingungen

Franziska Koschei, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im JFF – Institut für Medienpädagogik, München

Durch die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen in den Jahren 2020 und 2021 erhielt die Internationale Jugendarbeit einen „Digitalisierungsschub“. Fachkräfte und jugendliche Teilnehmende machten dabei unterschiedliche Erfahrungen und erlebten Chancen und Herausforderungen in Bezug auf den Einsatz digitaler Elemente in den jeweiligen Projekten. Hier setzt die Studie „IJA.digital – Internationale Jugendarbeit.digital“ an. Ein Forschungsteam des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis führte die Studie in Zusammenarbeit mit IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. im Zeitraum 2020 bis 2022 durch.
Im Vortrag wird auf die zentralen Ergebnisse der Studie eingegangen. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Inwiefern beeinflusst der Einsatz digitaler Elemente die Teilhabemöglichkeiten von Jugendlichen an internationalen Jugendbegegnungen? Welche Kompetenzen und Ressourcen werden für die Durchführung digitaler Projekte in der Internationalen Jugendarbeit benötigt? Welche Potenziale digitaler Formate wurden bei den untersuchten Projekten genutzt, welche nicht und schlussendlich: Was sind Gelingensbedingungen für die erfolgreiche Durchführung digitaler Projekte in der Internationalen Jugendarbeit?

Panels am Nachmittag

Klaus Lutz, Medienfachberater für den Bezirk Mittelfranken

Digi-Coaches sind z.B. mit ihrer Familie aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen und helfen jetzt anderen Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, besser mit Medien umzugehen. Dafür können Sie auf Lernmaterialien zurückgreifen, die kostenlos zur Verfügung stehen Unter digitalimmigrants.de wird zum Beispiel erklärt: Wie komme ich ins Internet? Was kann ich tun, damit mein Kind sein Handy oder Computer nicht zu viel nutzt? Wie schließe ich einen Computer an? Und Vieles mehr …

Im WS wollen wir uns die vor allem die Schulungsmaterialien, die für Jugendliche bereitstehen, genauer anschauen und einige Methoden selbst ausprobieren.

Ulrike Biella, Jugendmedienzentrum Connect, und  Alisha Meininghaus, Jüdisches Museum Fürth

Seit Jahren arbeiten das Jüdische Museum Fürth sowie das Jugendmedienzentrum Connect in vielseitigen Projekten zusammen.
Durch Medienarbeit wird spielerisch der Zugang zur Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens geschaffen. Dabei ergeben sich Synergien und neue Denkräume, die Empathie und interkulturelle Kompetenz fördern. Der Workshop gibt einen Überblick über die Zusammenarbeit der beiden Träger.
Gleichzeitig wird es die Möglichkeit geben, die Ergebnisse aus den Projekten „Playing Culture – 150 Jahre Jakob Wassermann” und dem Audiowalk „Jüdisches Leben in Fürth” interaktiv zu testen.

Veit Hartung, Medienpädagoge im Medienzentrum Parabol, Nürnberg

Dass mit Games auch pädagogische Inhalte vermittelt werden können, ist nicht neu – das gilt auch nicht nur für sogenannte “Serious Games”. Je nach Genre, Setting und Story von Spielen eignen sie sich natürlich besser oder schlechter für die Beschäftigung mit verschiedenen Thematiken.

Anhand anspielbarer Game-Beispiele wird im Workshop gezeigt, wie durch digitale Spiele Kompetenzen für interkulturelles Lernen erworben und trainiert werden können.

Stefanie Ritter, Projektleitung, & Anne Mahr, Sozialpädagogin, cultures interactive e.V., Berlin

cultures interactive e.V. zeigt sein selbst entwickeltes Spiel “Adamara”, das seit 2 Jahren erfolgreich in Workshops mit Jugendlichen eingesetzt wird. Im Editormodus können die Teilnehmenden eigene Maps gestalten und Quests programmieren, was einen lebensweltnahen Zugang zu kreativem Gestalten, dem Austausch von Lebenserfahrungen und Diskussionen über Haltungen ermöglicht. Spiel eröffnet tolle Möglichkeiten zur Stärkung von Medienkompetenzen, digitaler Selbstwirksamkeit sowie demokratischer und menschenrechtlicher Haltungen bei Jugendlichen. Im Workshop wird gezeigt, wie dies umgesetzt wird, und die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, das Spiel selbst auszuprobieren.