Cyanotypie (Blaudruck)

 

Blaudruck/Cyanotypie ist ein faszinierendes fotografisches Edeldruckverfahren, das viel Raum für eigene Kreativität lässt. In der pädagogischen Arbeit lässt es sich wunderbar mit allen Alters- und Zielgruppen einsetzen.

 

Was braucht man dafür:

 

  • Cyanotypielösung (Kaliumhexacyanidoferrat (III) und Ammoniumeisen (III)-citrat) die beiden Chemikalien gibt es mittlerweile schon fertig abgewogen zu kaufen. Unterschiedliche Hersteller führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wir empfehlen z.B. diese hier: Etsy Shop Cyanolösung

 

  • Destilliertes Wasser, um die Cyanolösung anzusetzen. Die einzelnen Komponenten sind so bis zu 3 Monate im Kühlschrank haltbar.

 

  • Ein Messbecher um die beiden Komponenten im Verhältnis 50:50 anzumischen, denn erst dann entfalten sie ihre Lichtempfindlichkeit.

 

  • Papier euer Wahl, am besten funktionieren saugfähige Aquarellpapiere.

 

  • Pinsel eurer Wahl, um die Papiere mit der lichtempfindlichen Lösung zu bestreichen. Wir haben gute Erfahrung mit Schaumstoffpinseln gemacht, ähnlich diesem hier: Schaumstoffpinsel

 

  • Steine, Blätter, Stoffe oder andere Materialien, die auf das Papier gelegt werden können (optional schwarz/weiß Negativfolien)

 

  • Ein Wasserbad (als Fixierbad), um das belichtete Papier darin auszuwaschen. Dadurch wird der Druck haltbar gemacht.

 

  • Die Sonne, oder eine UV-Lampe für dunkle Wintertage, Innenräume oder Regenwetter für die Belichtung des lichtempfindlichen Papiers.

 

Wie geht man vor:

 

  • Zunächst mischt man die beiden Flüssigkeiten im Verhältnis von 50:50 zusammen, um die lichtempfindliche Cyanolösung zu erhalten. Die Lösung ist sehr ergiebig, daher kann sparsam damit umgegangen werden. Einmal miteinander vermischt, verliert sie sehr schnell ihre Wirkung. Daher bitte nur so viel anmischen, wie benötigt wird. Die einzelnen unvermischten Komponenten sind im Kühlschrank ca. 3 Monate haltbar.

 

  • Die lichtempfindliche Flüssigkeit kann nun in einem sonnenlichtgeschützten bzw. abgedunkelten Raum auf das Papier eurer Wahl aufgetragen werden. Hierbei habt ihr schon euren ersten kreativen Spielraum: Papiere, Pinseltyp und Pinselstrich wirken sich auf das Endergebnis aus. Jedes Blatt ist ein Unikat.

 

  • Jetzt lasst ihr das Papier antrocknen; das dauert je nach Papier nur einige Minuten.

 

  • Und jetzt kann es schon losgehen: Auf das lichtempfindliche Papier können jetzt Steine, Blätter, Stoffe, Kristalle usw. aufgelegt werden und anschließend in der Sonne belichtet werden. Je nach Stärke der Sonne kann das 3 Minuten (Mittagssonne im Sommer) bis 45 Minuten (wolkiger Regentag) oder länger dauern. Dass die Belichtung abgeschlossen ist, zeigt sich an der Farbveränderung des Papiers (hellgelb bis moosgrün), ber auch hier können, je nach Anbieter, farbliche Abweichungen auftreten. Daher einfach ausprobieren und dabei Erfahrungen sammeln.

 

  • Optional: Man kann mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms aus jedem Foto ein Negativ erstellen. Dafür den Effekt „Invert“ bzw. umkehren benutzen und unbedingt die Farben auf schwarz/weiß umstellen (Farbfotos können mit dieser Methode leider nicht dargestellt werden) und dann das bearbeitete Bild auf Folie ausdrucken. Das fertige Foliennegativ auf das UV-Licht empfindliche Papier legen und belichten (siehe oben).

 

  • Nachdem der Belichtungsprozess abgeschlossen wurde, wird das Papier in ein Wasserbad gelegt und ausgewaschen. Sobald sich keine Farbe mehr löst, ist das Bild fixiert.

 

  • Jetzt nur noch zum Trocknen aufhängen und Staunen.

 

Übrigens: Es gibt noch viele weitere Tricks und auch die Möglichkeit, den Blaudruck umzufärben. Falls ihr Fragen dazu habt, meldet euch gerne jederzeit bei uns.

 

Viel Spaß!